Radverkehr ist mehr als gute Radwege. Der Radverkehr ist ein Teil des Verkehrsystems. Ein Radverkehrsystem wird durch Radverkehrskonzepte beschrieben und entwickelt. Zum Radverkehrssystem gehören Regeln und Gesetze, private und öffentliche Infrastruktur, Zivilgesellschaft und Politik, Planung und Bau, auch die Polizei und vieles mehr.
Ein Radverkehrskonzept erklärt Zusammenhänge, zeigt Probleme, gibt Struktur, Überblick und Orientierung. Die Radverkehrsförderung ist auf dieses planvolle Vorgehen angewiesen, auch weil Geld und Personal knapp sind.
Die Novellierung der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr für die Förderung von Straßen- und Brückenbauvorhaben kommunaler Baulastträger (FRL-KStB) im Jahr 2023 ist mit neuen Möglichkeiten der Förderung von Radverkehrskonzepten (RVKs) verbunden.
Die Geschäftsstelle des wegebunds hat deshalb ein Merkblatt für die Mitgliedskommunen entworfen. Darin werden Elemente einer möglichen Leistungsbeschreibung im Vergabeprozess empfohlen. Das Dokument soll eine Starthilfe auf dem Weg zu einem modernen Radverkehrskonzept sein.
Die Empfehlungen sind nicht nur hilfreich für Mitgliedskommunen, welche noch kein Radverkehrskonzept haben. Sie dienen auch den Kommunen als Orientierung, welche ein älteres Konzept haben und prüfen möchten, ob eine Fortschreibung sich lohnt. Mit dem Merkblatt wird der Ausschreibungsaufwand in den Mitgliedskommunen reduziert und ein gemeinsamer Standard für Radverkehrskonzepte geschaffen.